Die 1812 gegründete Gesellschaft der Musikfreunde in Wien eröffnete 1870 ein eigenes, von Theophil Hansen errichtetes Gebäude, welches mit zwei Konzertsälen ein Novum in der Musikstadt Wien darstellte.
Die 1812 gegründete Gesellschaft der Musikfreunde in Wien eröffnete 1870 ein eigenes, von Theophil Hansen errichtetes Gebäude, welches mit zwei Konzertsälen ein Novum in der Musikstadt Wien darstellte.
Ludwig Bösendorfers Saal stellte bis zum Abbruch des Palais Liechtenstein 1913 eine akustisch wohl sehr gelungene Aufführungsstätte für Kammermusik dar. Ob Lieder- und Klavierabende oder Kammermusik, viele der auftretenden Künstlerinnen und Künstler zählten zu den bekanntesten der damaligen Konzertwelt, darunter Franz Liszt, Eugen d’Albert, Johannes Brahms, Anton Rubinstein, Pablo Sarasate, Emil Sauer, Ernst von Dohnányi, Alice Barbi, Anton Sistermans, Julius Epstein, das Hellmesberger- und das Rosé-Quartett. Mit einem Konzert des Rosé-Quartetts endete schließlich am 9. November 1913 die ruhmreiche Geschichte des Bösendorfersaales, der in den 41 Jahren seines Bestehens rund 4.500 Konzerten Raum geboten hatte. Eine Gedenktafel am Standort des ehemaligen Bösendorfersaales erinnert noch heute an diesen bedeutenden Konzertsaal.
Der Ehrbar-Saal wurde 1867 im Auftrag des Klavierfabrikanten Friedrich Ehrbar errichtet und ist noch heute weitestgehend im Originalzustand erhalten. Einige der prominentesten Künstler traten hier auf, wie etwa Johannes Brahms, Anton Bruckner, Ignaz Brüll, Josef Hellmesberger, Joseph Joachim, Gustav Mahler und Anton Rubinstein.
Der Klavierfabrikant Andreas Streicher veranstaltete ähnlich wie Friedrich Ehrbar Konzerte in seinen Räumlichkeiten. Der 1812 eingeweihte Streichersaal diente u. a. dem Komponisten Johannes Brahms als Bühne. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann der Name Streicher aus dem Musikleben Wiens zu verschwinden und mit ihm auch die Bedeutung des Salons Streicher.
Das Haus Eschenbachgasse Nr. 9 wurde nach Plänen des Architekten Otto Thienemann zwischen 1870 und 1872 als Vereinshaus für den Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein (ÖIAV) errichtet. Der Festsaal im zweiten Obergeschoss mit seiner wertvollen Wand- und Deckenausstattung wurde auch für musikalische Veranstaltungen herangezogen. Das Gebäude selbst ist noch heute im Wesentlichen in seiner Originalsubstanz erhalten.
1884 erwarb der Bierbrauer Anton Dreher der Jüngere den Park in der Schönbrunner Straße, der einst Adeligen wie Josefa Gräfin Chancloir, Nikolaus Esterházy, Georg von Erdödy oder Stephan und Franziska Gräfin Liechtenstein gehörte. Er verpachtete diesen ab 1886 an den Gastwirt Johann Weigl, der hier das Schwechater Bier Drehers ausschenkte und ein Vergnügungsetablissement eröffnete: Weigl’s Dreherpark.
1845–1847 wurde nach Plänen der Architekten Eduard van der Nüll und August Sicard von Sicardsburg für Franz Morawetz eine Schwimmhalle am heutigen Standort errichtet: das Sophienbad. Benannt nach Erzherzogin Sophie (1805–1872), der Mutter Kaisers Franz Joseph I., wurde der große Saal des Sophienbads im Sommer als Schwimmhalle, im Winter unter dem Namen „Sophienbad-Saal“ als Tanz-, Konzert- und Versammlungssaal genutzt. Mit seinen 13,6 x 38m war es damals das größte öffentliche Lokal Wiens; er soll Platz für über 2.000 Besucher:innen geboten haben. Für die Wintersaison wurde dazu das Schwimmbecken mit Holzbrettern abgedeckt, wobei sich rasch herausstellte, dass der darunter befindliche Hohlraum für eine ausgezeichnete Akustik sorgte.